Die Sozialstaatsoffensive der IG Metall als Hauptthema der
zweiten Delegiertenversammlung 2025 der IG Metall Villingen-
Schwenningen
Die IG Metall Villingen-Schwenningen hat ihre Delegierten zur zweiten Versammlung des
Jahres eingeladen. Rund 60 Delegierte und Gäste trafen sich am Montagabend im
Theater am Ring in Villingen.
Ralf Kleiser, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Villingen-Schwenningen, begrüßte
alle Anwesenden, ganz besonders den Vorsitzenden des Seniorenarbeitskreises,
Herbert Hirt, Maximilian Locher, IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg, und
Katharina Grabitz vom Vorstand.
Thomas Bleile, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Villingen-Schwenningen, ging zu
Beginn in seinem Bericht auf die Mitglieder- und Kassenentwicklung ein. Die aktuelle
wirtschaftliche Situation war Thema des zweiten Teils seiner Berichterstattung.
Schwerpunkt war die aktuelle schwierige wirtschaftliche Situation für die Beschäftigten
in der Region sowie einzelne Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag. Harsche Kritik äußerte
Bleile, dass die Entlastungen beim Strompreis entgegen der Ankündigung nicht für alle,
sondern ausschließlich für die Industrie umgesetzt wird. „Das zeigt deutlich, dass der
Investitionsbooster und die versprochenen Entlastungen nicht bei den Beschäftigten
und den Menschen ankommen werden, sondern in hohem Maße die Unternehmen und
die Reichen davon profitieren werden“, so Bleile.
Im Anschluss daran präsentierten Christian Herrmann, stellvertretender
Betriebsratsvorsitzender von Autowelt Schuler, und Oliver Böhme,
Gewerkschaftssekretär, das neue Tarifergebnis aus dem Kfz-Handwerk. Der Abschluss
enthält unter anderem eine Entgelterhöhung von 2,3 Prozent ab Juli 2025 und nochmals 3,3 Prozent ab August 2026 sowie 80 EUR mehr Ausbildungsvergütung für
Auszubildende.
Zum Hauptthema des Abends sprach Katharina Grabitz vom IG Metall Vorstand über die
Sozialstaatsoffensive der IG Metall. Schwerpunkte waren die zunehmend ungerechte
Verteilung von Vermögen, das Zweiklassensystem der Krankenversicherung, der
Personalmangel in den sozialen Berufen sowie das „Bashing“ auf
Bürgergeldbeziehende, die den Staat Millionen kosten, gleichzeitig aber Milliarden von
Euro an Steuern hinterzogen werden. Das Thema Altersarmut, welches hauptsächlich
Frauen und Alleinerziehende betrifft, findet sich ebenfalls in dieser Offensive.
Kleiser beendete die Delegiertenversammlung, nachdem die langjährige Kollegin, Beate
Kaltenegger, offiziell in ihre passive Altersteilzeitphase verabschiedet wurde.
Kaltenegger arbeitete seit 1998 als Verwaltungsangestellte für die IG Metall Villingen-
Schwenningen.